der Schummlauer

Die Elstraer Geschichten

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Worauf stehen wir in Elstra und Umgebung?

Die Frage ist hier wörtlich gemeint!

Beim Wandern in und um Elstra sieht man viel Interessantes, man sollte aber auch mal bewusst wahrnehmen, worauf man eigentlich läuft. Gemeint sind nicht die gebauten Wege, Äcker oder der Waldboden, sondern das, was tiefer liegt und nur manchmal noch auffällig ist.

Unsere Erdoberfläche besteht hauptsächlich aus:

Lößlehm, durch nacheiszeitliche Winde angewehtes feines Material, das die Grundlage unserer hochwertigen Äcker bildet;

eiszeitliche Kiese und Sande, die mit den nordischen Gletschern kamen und Feuersteine bzw. teils große Findlinge (typische rötliche Granite) enthalten;

Findling aus Südschweden, gefunden beim Straßenbau nahe Kriepitz, jetzt im Garten des Verfassers

uralte Grauwacke, die aus plattigen Ablagerungen in einem Flachmeer entstanden, als „Elstra“ noch am Äquator lag (Schwarzenberg, Leipschberg);

spätere massive Granite, die durch langsame Abkühlung und Auskristallisierung sehr heißer Magmen aus größeren Tiefen entstanden (Steinbruch Kindisch, Hochstein). Durch die hohen Temperaturen, verbunden mit Bodenbewegungen gab es lokale Besonderheiten, wie die schwarzen Lamprophyre und den Teufelstritt.

Grauwackeeinschluss „Teufelstritt“ am Teufelsstein nahe Gödlau

Der fast ringsherum anstehende Granit wurde als guter Werkstein abgebaut, erst in bäuerlichen Privatbrüchen, dann industriell. Die Grauwacke zwischen Hochstein und Leipschberg ist nur lokal oder als Schotter bedeutsam. Gemischt sind sie das Baumaterial des Erdgeschosses fast aller hiesigen alten Häuser und Scheunen.

Bis auf den Steinbruch Kindisch sind alle anderen Aufschlüsse stillgelegt und meist verfüllt, nicht selten mit Hausmüll und Bauschutt.

Regionaltypische Mauer aus Grauwacke mit Granit-Ecksteinen

Autor: Gunter Kretzschmar