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4. Burgstall

Der Rehnsdorfer Burgwall, ebenfalls eine Befestigungsanlage, befindet sich auf dem Nordwestsattel des Ohorner Steinberges, an der Flurgrenze zu Steina. Diese Wallanlage trägt den Namen „Burgstall“, was nichts mit einer Burg oder einem Stall zu tun hat. Es bedeutet vielmehr, Stätte einer geschützten Fläche. Die Anlage mit einer guten Übersicht über das besiedelte Land diente vermutlich als kleine Grenz- und Passbefestigung.

Burgstall im Frühjahr

Lange Zeit wurde vermutet, dass der „Burgstall“ eine frühdeutsche Befestigung aus dem 14. Jahrhundert sei. 1987 wurde diese Vermutung durch Grabungen widerlegt. Damals berichtete die Sächsische Zeitung mit der Überschrift: „Slawische Funde aus dem Burgstall“ folgendes: "Bei Grabungen wurden unter anderem Tonscherben gefunden, die in Form, Verarbeitung, Tonqualität und Verzierungstechnik der typisch slawischen Siedlungskeramik (10. Jahrhundert) entspricht. Es wurden darüber hinaus Reste einer Feuerstelle, eine Aufpflasterung mit Lesesteinen und Spinnwirtel für die Verarbeitung von Schafwolle sowie Tonscherben jüngeren Datums gefunden. Hiermit konnte die Nachnutzung in unruhigen Zeiten (13. Jahrhundert) belegt werden." (Kretzschmar, Zur Geschichte von Elstra und der umliegenden Orte, 2008)

Burgstall im Winter

Die Wälle und Gräben des Burgstalles sind heute noch gut sichtbar. Der „Burgstall“ ist ein Stück begehbare Heimatgeschichte mitten in waldreichem Forst. Folgen Sie dem Wanderweg mit dem roten Punkt, welcher im hiesigen Wanderwegenetz die Route von Kamenz bis zum Hochstein markiert.

Nicht zu verwechseln ist diese Anlage mit dem ausgedienten Granitbruch in unmittelbarer Nähe mit seiner malerisch idyllischen Ansicht. Dieser wird im Volksmund irrtümlich auch gern als „Burgstall“ bezeichnet.