Entdecke unsere Heimat

in und um Elstra

Jetzt Flyer Downloaden!

14. Hainmühle

Die Hainmühle, gelegen an den Hainwiesen zwischen Elstra und Prietitz, ist eine der 9 Wassermühlen am Flusslauf der Schwarzen Elster. Einst lebten die Mühlen von der Kraft des Wassers und waren unentbehrlich für die Versorgung der Bevölkerung. In den 1960er Jahren zog auch in diesen Wirtschaftszweig die Technisierung ein und die Mühlen verschwanden. Sie wurden zu Wohnhäusern oder gänzlich abgerissen, bis auf die Hainmühle. Sie ist erhalten geblieben und heute ein liebevoll restauriertes technisches Denkmal.

Die Mühlengebäude mit Wohnstätte und technischer Ausstattung können oft auf eine bewegte Geschichte zurückblicken, auch die Hainmühle. So kaufte des Kloster Sankt Marienstern die Hainmühle von Wolf Abraham von Ponikau, welche 1662 neu aufgebaut wurde. Der Türstock trägt heute noch das persönliche Wappen der Äbtissin Anna Margaretha Dorn. Von da an verpachtete das Kloster die Hainmühle und erster Pächter war Meister Säuberlich. 1751 pachtete der Müller und Orgelbauer Abraham Strohbach die Hainmühle. Als Wanderhandwerker kam er nach Elstra, wo seinerzeit die Herrschaft den Dienst eines Orgelbauers für die neue Kirche benötigte. Strohbach baute bis 1755 seine Orgel und war dann bis zu seinem tragischen Tod 1759 Müller der Hainmühle. Johann Gottlieb Freudenberg kaufte 1782 die Hainmühle, welche dann in sechs Erbfolgen im Besitz der Familie blieb. Letzter Besitzer der Mühle war die Familie Hommel und 1962 wurde der Mühlenbetrieb eingestellt.

Die Mühlenanlage in der Hainmühle erstreckt sich über vier Etagen. Im Erdgeschoss treibt das oberschlächtige Mühlrad über die Königswelle die Mühlspindel und den Elevator an. Zwei Mahlgänge mit je einem Bodenstein und Läuferstein im Schrotgang und Mahlgang, sowie drei Elevatoranlagen für den Transport des Mahlgutes befinden sich im ersten Stockwerk. Das zweite Stockwerk ist die Sortierstation, mit Aspiratoren, Schälmaschine und Mischmaschine, auf dem Dachboden wird schließlich Mehl, Grieß und Kleie mittels Plansichter vom Mahlgut getrennt. Diese Anlage ist eine Meisterleistung handwerklichen Könnens seiner Zeit und die Hainmühle an sich ein Ort zum Staunen und Wundern. Sie ist teilweise wieder funktionstüchtig und sorgt für ein besonderes Erlebnis.