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21. Kirche mit Maulbeerbaum

Die Elstraer Sankt Michaeliskirche ist das markanteste Gebäude unserer ländlich geprägten Kleinstadt. Das große und stattliche Bauwerk prägt die kleine Stadt und ist ein nicht übersehbarer Wegweiser für Besucher aus allen Himmelsrichtungen.

Das war jedoch nicht immer so. 1717 verwüstete der größte bekannte Stadtbrand große Teile des Ortes einschließlich der Kirche. Bereits nach wenigen Jahren strahlte die ehrwürdige Kirche im alten Glanz. Zu danken hat die Stadt diesen Glücksfall Herrn Ernst Ferdinand von Knoch, dem Kammerherrn Augusts des Starken. Jener Günstling des Sächsischen Kurfürsten wohnte in Elstra und war unserem Städtchen sehr zugetan. Er hatte den nötigen Einfluss, das Geld und die geistliche Gesinnung. Mit großer Leidenschaft ließ er die Inneneinrichtung durch den in der Lausitz bekannten Bildhauer Andreas Böhmer errichten. Ein einzigartiges barockes Ensemble entstand. Altar, Kanzel und Taufstein verschmelzen zu einem stilistisch einheitlichem Bild. Das Altarbild trägt die Initialen des Dresdner Hofmalers L.W.E. Dietrich.

Für den Bau einer Orgel beauftragten die von Knochs den Müller und Orgelbauer Abraham Strohbach. Strohbach war Wanderhandwerker und vermutlich aus Böhmen zugereist. Drei Orgeln soll er als Referenz vor dem Bau mitgebracht haben. Die Elstraer Orgel wurde in der Zeit von 1751 bis 1755 erbaut. Seither nunmehr 258 Jahren erklingt das Instrument fast ohne Unterbrechung. Von 2014 bis 2016 wurde die Orgel umfassend restauriert. Seitdem erfreuen sich Gäste aus Nah und Fern an ihrem einzigartigen barocken Klangbild.

Vor der Kirche steht ein weißer Maulbeerbaum. Angeblich ist dieser über 250 Jahre (Bautzner Bote, 2012) alt und damit eine uralte Seltenheit. Die Pflanzung von Maulbeerbäumen wurde einst vom Landvogt befohlen. Seine Früchte galten bereits im Mittelalter als energiereich und gesund. Der weiße Maulbeerbaum ist der älteste noch lebende Maulbeerbaum in der Oberlausitz (Bautzner Bote, 2012).