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26. Milchrampe Kindisch

Kindisch ist ein Sackgassendorf mit ca. 200 Einwohnern. Der Ort ist ein begehrter Ausgangspunkt für Wanderungen zum Hochstein und zur Elsterquelle. Der Hochstein ist mit seinen 449 m der höchste Berg des Westlausitzer Höhenrückens.

Milchrampe Kindisch

Der Ort ist geprägt durch traditionelle Dreiseitenhöfe. Seit geraumer Zeit entstehen mehr und mehr neue, sich der Landschaft harmonisch einfügende Wohnhäuser. Kindisch gilt inzwischen als Geheimtipp für unbeschwertes, naturbezogenes Wohnen - und das nur 3 Minuten Fahrzeit entfernt von der Autobahn.

500 m ortseinwärts befindet sich am Straßenrand eine recht unscheinbar anmutende Granitplatte (Foto oben). Bis in die 1980iger Jahre diente Sie als Milchrampe für die ortsansässigen Bauern. Von hier wurde die Milch – in Aluminiumkannen abgefüllt -mit Lieferwagen zur Elstraer Molkerei transportiert. Doch auch zum Austausch von Dorfneuigkeiten war die Rampe wohl sehr beliebt. Heute hat die alte Milchrampe keine Funktion mehr. Sie soll daran erinnern, dass sich die landwirtschaftliche Produktion entscheidend verändert hat.

Es ist wohl kein Zufall, dass in unmittelbarer Nähe einer der berühmtesten Elstraer, der Professor für Landwirtschaftswissenschaften, Herr Georg Derlitzki, gewohnt hat. Herr Prof. Georg Derlitzki lebte von 1888 bis 1967. Nachdem er zwischen 1919 und 1933 – auch auf internationaler Bühne - maßgeblich dazu beitrug, das landwirtschaftliche Versuchswesen zu modernisieren kam er 1934 nach Kindisch, um auf dem ca. 35 ha großen Bauernhof wissenschaftliche Untersuchungen zur Nutzung von Elektrowärmegeräten durchzuführen. Sein Ziel war es, den Verbrauch fester Brennstoffe zu reduzieren. Er wurde auf dem Elstraer Friedhof beigesetzt.

Tauchen Sie ein in Gegenwart und Vergangenheit dieses Dorfes, dass so einmalig schön und geschützt zwischen Hochstein (Foto unten) und Ohorner Berg – sich als Straßendorf - auf einer Gesamtlänge von ca. 1 km an der Hochsteinstraße, die Schwarze Elster begleitend, entlangschlängelt.