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15. Töpferei Holland in Elstra

Das Reiche Tonvorkommen in Elstra sowie ausreichend Wasser und Brennholz waren gute Gründe für die Ansiedlung vieler Töpfereien. Früheste Nennungen tonverarbeitender Werkstätten stammen aus dem 17ten Jahrhundert. Anfang des 20sten Jahrhundert waren in Elstra 19 Töpfereien ansässig.

Der älteste noch heute arbeitende Handwerksbetrieb ist die Töpferei Hans Holland in Elstra an der Klosterstraße. Die erste urkundliche Erwähnung der Töpferei geht auf das Jahr 1689 zurück. Zachäus Keßler schreibt: „Da brennt die Töpferei bei der Roten Mühle ab“, sie ist Hollands Nachbargrundstück.

Die Familientradition geht nachweislich bis ins Jahr 1744 zurück. Zu erwähnen ist, dass oftmals die Frauen den Betrieb mit in die Ehe brachten. Zu jener Zeit wurden vorrangig Einlege- und Schmortöpfe für den ländlichen Bedarf gefertigt. In den 1930er Jahren wagte man sich an die farbige Dekoration mit Naturschwämmen. Dies hat sich bis heute zur traditionellen Oberlausitzer Keramik entwickelt. So schmücken drei Schwammdekore einen Teil des Holland'schen Sortiments. Die farbenfrohe Malerei liegt unter der Glasur, wodurch ihre besondere Ausstrahlung zustande kommt. Ton ist wandelbar in der Form- und Farbgebung ganz nach dem Geschick des Töpfers. Neben bodenständigen Artikeln entstehen in der Töpferei Holland auch verschiedene dekorative Gefäße für Küche, Haus und Garten in modernem Design. Dabei kommen farbige Glasuren und andere Dekorationstechniken, wie Ritzen und Rändern zum Einsatz. Die Möglichkeiten, dem Rohstoff Ton eine Gestalt zu geben, sind schier unerschöpflich. Nur eins nimmt er krumm - die Eile. Die Herstellung eines jeden Gefäßes auf der Töpferscheibe erfolgt noch so wie vor Hunderten von Jahren, als das Töpferhandwerk erfunden wurde.

Die gesamte Vielfalt des handwerklichen Schaffens kann auf dem alten und größten Topfboden der Oberlausitz bestaunt und gekauft werden. Außerdem gibt ein kleines Betriebsmuseum Auskunft über die Geschichte der Töpferei und selbstverständlich darf man in der Werkstatt den Töpfern gern über die Schulter schauen.