der Schummlauer

Die Elstraer Geschichten

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Stadtschreibergeschichten September 2021

Liebe Leser, das Jahr 2020 war für alle ein besonderes Jahr.

Nichts beherrschte das Tagesgeschehen so sehr wie die Coronapandemie. Wir wurden zweimal in einen Lockdown, wie es so schön neudeutsch heißt, geschickt. Firmen mussten ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, Schulen und Kitas blieben geschlossen oder sicherten nur eine sogenannte Notbetreuung ab, nur wenige Läden blieben geöffnet. Das Toilettenpapier, Nudeln, Konserven waren für kurze Zeit knapp oder gar komplett ausverkauft.  Angehörige durften ihre Lieben in Pflege- und Altenheimen nicht mehr besuchen. Betten in Krankenhäusern wurden knapp und das Pflegepersonal in Pflege- und Altenheimen sowie das medizinische Personal in den Krankenhäusern arbeitete am Limit. Es entstanden neue Begriffe wie Homeschooling, Homeoffice wurde für viele, die einen adäquaten Job hatten, zur Arbeitsalternative. So könnte ich noch viele Beispiele zu dieser besonderen Situation benennen.

Niemand hätte noch ein Jahr zuvor gedacht, dass Deutschland und ja, die ganze Welt so aus den Fugen geraten könnte. Doch gab und gibt es auch in solchen Zeiten Geschichten, die erzählenswert sind und, die zeigen, dass das Leben trotz aller Widrigkeiten weitergeht. Einige schaffen es in die Zeitung, andere erzählt man sich im Freundes- und Bekanntenkreis.

Da ist zum Beispiel die gute Nachricht, dass trotz „Corona“ an vielen Projekten der Stadt weitergearbeitet wurde.

So konnte am 1. Juni 2021 ein besonderer Spielplatz in Elstra an der Talpenberger Straße eingeweiht werden.  Am Standort des bisherigen Spielplatzes wurden fast alle alten Spielgeräte ausgetauscht. Nach einer Umfrage im Jahr 2019 wollten viele Elstraer auch Spiel- und Sportmöglichkeiten für Erwachsene und so entstand ein Mehrgenerationenspielplatz. Ich finde das eine tolle Idee und super umgesetzt. Dies wertet das Gesamtareal auf. Gebaut wurde mit Fördermitteln in Höhe von 50.000 EUR. Der Eigenanteil der Stadt betrug 15.000 EUR. Wünschenswert wäre eine entsprechende Hinweistafel an geeigneter Stelle auf dieses Schätzchen. Übrigens ist geplant, dass der Nationale Fernwanderweg Ostsee- Saaletalsperren auf den alten Dobriger Weg entlang der Gärten umgelenkt werden soll und somit auch der neue Spielplatz mehr gesehen und vielleicht auch bei der Gelegenheit genutzt wird.

Ein schon lange gehegter Wunsch rückt nun auch in greifbare Nähe. Der Radweg zwischen Rauschwitz und Kamenz soll nach jahrelangen Planungsrunden und Abstimmungen n ab dem Frühjahr 2022 gebaut werden. Der Radweg entsteht Straßen begleitend mit einer Gesamtlänge von 3,2 km und wird voraussichtlich insgesamt 2,8 Mio. EUR kosten. Der Landkreis Bautzen und die Stadt Elstra sind neben einer in Aussicht gestellten 90%igen Förderung beteiligt. Dieses Projekt steht auf der Prioritätenliste des Landkreises ganz oben.

Elstra hatte viele über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus berühmte Persönlichkeiten. Einer davon war unser Maler und Ehrenbürger der Stadt Otto Garten. Ein Privatmann aus Hameln übergab 2021 Werke vom Künstler an die Stadt. Sie stellen eine Dauerleihgabe dar. Es handelt sich dabei um bislang unveröffentlichte Werke von Garten, die natürlich auch noch ausgestellt werden.

Was macht eigentlich die im vergangenen Jahr in Gödlau gesichtete Bananenspinne?

Bananenspinne? werden Sie sich sicherlich jetzt fragen. Landläufig werden mit diesem Begriff  verschiedene Spinnen bezeichnet, die gelegentlich durch Bananenexporte in unterschiedliche Teile der Welt mit „ausgeliefert“ werden. Es ist damit sehr oft der Glaube verbunden, dass es sich dabei um die „gefährlichste Spinne der Welt“ handelt, da sie vermeintlich hochgiftig sei. In der Regel sind diese „Mitbringsel“ jedoch weniger gefährlich oder gar harmlos. Dies liegt ganz einfach daran, dass die bei uns verkauften Bananen nicht aus Brasilien stammen, wo es tatsächlich eine solch hochgiftige Spinnenart gibt, sondern in der Regel aus Mittelamerika oder sogar aus Europa importiert werden, wo es zwar auch Spinnen gibt, die sich höchst selten auch in Bananenkisten verirren, aber weniger bis gar nicht gefährlich sind. Jedenfalls wurden 2020 in Gödlau in Rücksprache mit dem Landratsamt Flugblätter zum Verhalten bei Kontakt bzw. Sichtung durch die Stadtverwaltung verteilt. Bis auf ein Mal ward sie jedoch nie mehr gesehen. Oder etwa doch?

Eine wichtige Sache liegt mir heute noch zum Schluss am Herzen, liebe Leser. Jeder, der durch unsere Wälder rings um Elstra streift, müsste genau wie ich entsetzt sein über den Schaden, den die Borkenkäfer im Baumbestand angerichtet haben. Man spricht hier von einer Borkenkäferkalamität. Viele Bäume sind bereits abgeholzt worden, leider dabei auch Wege unbefahrbar und schlecht begehbar geworden, was sicherlich zum Nutzen einer raschen Entfernung aus dem Wald unvermeidbar war. Ich habe erfahren, dass allein im städtischen Wald am Schwarzenberg bereits mehr als 6.000 neue Bäumchen gesetzt wurden in der Hoffnung, dass es solche sind, die gegenüber Befall jeglicher Art resistent sind. Besonders im Winter 2020/21 konnte man sehen, welches Ausmaß an Schaden der Vernichtungsfeldzug der Borkenkäfer schon erreicht hatte. Deshalb ein herzlicher Dank an alle Waldeigentümer, die sich um ihre Wälder kümmern und dafür sorgen, dass der kranke Baumbestand entfernt und rasch wieder aufgeforstet wird.

Bis demnächst mit neuen Geschichten liebe Leser!

Ihr Stadtschreiber